Peek-and-look
In gesellschaftlicher Hinsicht ist der Begriff «Peek-and-look» von verschiedentlicher Bedeutung
“Peeking-Problem” bei Datenanalysen von A/B-Tests:
Beim A/B-Test, auch «split test» genannt, handelt es sich um eine Testmethode zur Bewertung zweier Varianten eines Systems. Dabei wird die Originalversion gegen eine leicht veränderte Version getestet. Die Anwendung dieser Methode findet sich beispielsweise bei Software und im Webdesign. Dies mit dem Ziel der Steigerung einer bestimmten Nutzeraktion oder der Steigerung von Reaktionen. Mittlerweile eine der wichtigsten Testmethoden im Online-Marketing. Ebenso werden mittels A/B-Test auch Designs, Preise und Werbemassnahmen verglichen.
Im Gegensatz zum multivariaten Test wird beim A/B-Test nur eine Variable verändert und auf deren Wirksamkeit hin geprüft. Zur Effektivität eines A/B-Tests wie auch zur Erreichung der Validität von Resultaten soll eine ausreichende Trennschärfe gegeben sein. Bezüglich Zuverlässigkeit minimal detektierbarer Effekte gilt es, insbesondere bei Test-Designs, auf ausreichenden Umfang der Stichproben zu achten.
Im Vorfeld des A/B-Testings sollen entsprechende Ziele und Hypothesen definiert werden, um schlussendlich Erfolg bzw. Misserfolg einer Massnahme einschätzen zu können. Um ein aussagekräftiges Resultat zu erhalten, sollten Hypothesen stets einzeln getestet werden Dabei wird auf zwei Arten von Hypothesen geachtet. Auf Hypothesen, die aussagen, dass ein bestehendes Element zielfördernd ist und noch nicht umgesetzte Hypothesen.
Für einen A/B-Test genutzte statistische Testverfahren sind von genutzten Daten-Eigenschaften abhängig. Von den «Zwei-Stichproben-Hypothesentests» kommen je nach Anwendungsfall «Welch-t-Test», «Fishers exakter Test»,» Chi-Quadrat-Test», «Wilcoxon-Mann-Whitney-Test» und» Permutationstest» in Frage. AB Tests
«Peek-and-look» kann also ein statistisches Problem sein. Wenn beispielsweise Entscheidungen während der Laufzeit eines A/B-Tests und vor Testabschluss aufgrund vorläufiger Ergebnisse getroffen werden, kann fälschlicherweise der Eindruck einer grossen Veränderung entstehen (Typ-I-Fehler).
So haben A/B-Tests in aktueller, bestimmenden «Daten-Welt» auch eine gesellschaftliche Relevanz. Zum Beispiel für das persönliche Website-Design, Marketingkampagnen oder Produktfunktionen. Zu nachhaltig schlechten Unternehmens-Ergebnissen, -Erfahrungen und -Fehlentscheiden können Investitionen in Produkte und Strategien aufgrund fehlerhafter Daten führen. Neben schlechten Nutzererfahrungen bis hin zu Ressourcenverschwendung, wirtschaftlichen Verlusten und auf Grund von datenbasierten Entscheidungen bedeutend auch der Vertrauensverlust.
“XY-Problem” (Kommunikation und Problemlösung)
Unter dem «XY-Problem» versteht man ein Kommunikationsproblem. Hauptsächlich bei der Kundenbetreuung. Das grundsätzliche Problem, X, von einer Unterstützung suchenden Person geht dabei quasi unter. Anstelle direkt nach einer Lösung für das Problem X zu fragen, fragt diese Person nach der Lösung für ein sekundäres Problem, Y. Hierbei glaubt der Fragende, dass die Lösung von Problem Y erlaubt, das eigentliche Problem X zu lösen.
Allerdings führt die Lösung von Problem Y nicht zur Lösung von Problem X oder das Problem wird dadurch nur mangelhaft gelöst. Zusätzlich kann die Verschleierung des eigentlichen Problems und die Fokussierung auf ein möglicherweise merkwürdiges sekundäres Problem dazu führen, dass bei der Person, die versucht zu helfen, Kommunikations-Schwierigkeiten auftreten und mangelhafte Lösungen bereitgestellt werden. XY Probleme
Das XY-Problem tritt meist im Bereich des technischen Supports und der Kundenbetreuung auf, wo Nutzerinnen und Nutzer bereits eigenständig versuchten deren Probleme zu lösen. Oftmals haben Nutzerinnen oder Nutzer das eigentliche Problem oder die eigentliche Ursache missverstanden. Dies führt zum Glauben das eigentliche Problem X bereits gelöst zu haben und dass einzig noch ein kleines Detail, Y, gelöst werden müsse. Die dadurch entstehende Unfähigkeit der Support-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeitern, das eigentliche Problem zu lösen oder den Hintergrund der Anfrage zu verstehen, kann zur Frustration von Endnutzerinnen und Endnutzern führen. Die Situation verdeutlicht sich oftmals, wenn Endnutzerinnen und -nutzer nach einem Detail fragen, welches scheinbar nutzlos ist, um irgendein nützliches Ziel zu erreichen. Die Lösung für Support-Mitarbeitende besteht darin, Fragen zu stellen, um so das eigentliche Grundproblem in Erfahrung bringen zu können und um Endnutzerinnen und -nutzer von unproduktivem Pfad der Anfrage wegzuleiten.
Es geht also um ein Kommunikations-Problem, indem eine Person versucht, eine Lösung für ein Problem zu finden. Statt das Problem zu beschreiben, wird nach der Umsetzung der eigenen Lösung gesucht. Dies kann oftmals zu falschen Ratschlägen führen, weil das eigentliche Problem nicht erkannt werden kann.
Das «XY-Problem» in vielen Gesellschafts-Bereichen
Kundschaft beschreibt -wie vorgängig ausgeführt- selbst erdachte Lösungen anstelle des Grundproblems, was zu längeren Bearbeitungszeiten bis hin zu beidseitiger Frustration führen kann.
Politikerinnen und Politiker präsentieren Lösungsvorschläge ohne nachhaltige Recherchen, resp. Problemverständnis. Entsprechende Massnahmen funktionieren nicht oder mit nachhaltig unguten Folgeerscheinungen.
Quintessenz
Lernen kann man nur, wenn man nicht einzig die Antwort auf eine Frage kennt, sondern auch versteht, was man lernt.
Innerhalb von Beziehungen oder der Zusammenarbeit oder Interaktionen im Alltag kann es zu Problemen kommen, wenn man nicht genau sagt oder definiert, was man meint.
Von Problemen im Einzel- bis hin zum Grosshandel war in letzter Zeit viel zu lesen und zu hören. Angefangen bei Insolvenz bis hin zum Vorwurf nicht korrekter Anwendung staatlicher Corona-Unterstützung. Oftmals kommt es infolge Online-Shopping, generell verändertem Konsumverhalten und höheren allgemeinen Kosten zum Eklat. Wenn Unternehmen in den Konkurs treten oder Filialen schliessen müssen, hat dies verschiedenste gesellschaftliche Konsequenzen. Mitarbeitende verlieren deren Arbeit. Nach Schliessungen grosser, bekannter und beliebter Geschäfte leiden oftmals auch Innenstädte. Es kommen weniger Leute in die Stadt. Mit negativen Auswirkungen auch für andere und kleinere Geschäfte. So hat sich der Handel stark verändert. Oftmals geraten gar traditionelle Unternehmen in Schieflage und müssen oder mussten sich zeitnah an neue Marktbedingungen anpassen. Manchmal stellt sich gar die Frage der Verantwortlichkeit für staatliche Hilfsgelder, respektive der Effizienz von staatlicher Unterstützung. Bei Bestandes- oder Marketingaufnahmen wird dabei auch auf das «Peeking-Problem» innerhalb von Datenanalysen oder das “XY-Problem” innerhalb allgemeiner Kommunikation hingewiesen.