Hat die Digitalisierung das Potential beispielsweise den Strommarkt intelligenter zu gestalten? 

Dies ist sicherlich der Fall. Allerdings verlangt die Automation und Überwachung häufig ein gewisses Investitionsvolumen. Es können leider selten viele Akteure partizipieren, mitentscheiden und mitprofitieren. Aufgrund politischer Entscheide und Investitionen, strategischer Ausrichtung können -wie vielerorts beobachtbar- Monopole, Zentralisierungstendenzen oder gar Kartelle entstehen, die den Fortschritt bremsen, die Bürgerschaft entmachten, respektive keine Partizipation zulassen.

Letzteres wird infolge mehr Staatswirtschaft gar noch wirksamer zementiert.

Wie können mehr Leute, ebenso kleinere und mittlere Unternehmen am Strommarkt teilnehmen? 

Es braucht mehr und eine segmentierte Marktwirtschaft. Die Energiepolitik sollte den Bürger motivieren, in eigener Regie unternehmerisch zu handeln. Wo etwas gewonnen werden kann, entsteht meist auch das nötige Interesse. Dies ist nicht per se negativ, denn je mehr Leute unabhängiger unterwegs und besser situiert sind, eine gewisse Autonomie erreichen, desto vorteilhafter für ein Land, eine Region. Mehr Akteure, andere Perspektiven, bedeuten in vielen Fällen Machtverteilung, Föderalismus und verbesserter Wissensstand. Dabei spielen die Digitalisierung und erschwingliche Technologie eine entscheidende Rolle.

Unabhängige Kontrolleure sind entscheidend für funktionierende Märkte

Vertrauen Sie dem Management beispielsweise der Zigaretten Lobby, der Grossbanken oder internationaler Organisationen? Vielleicht haben Sie diese Frage für sich persönlich auch schon mit «jein» beantwortet. Man könnte als unabhängiger Beobachter auf den Gedanken kommen, dass potente, institutionalisierte Anleger von den Digitalisierungsmöglichkeiten im grossen Stil profitieren möchten. Dies fördert jedoch in erster Linie und wiederum mehr Staatswirts- und Beamtenschaft – also zu wenige Menschen, die mitdenken oder respektive eine Minderheit denkt mit. Gerade in der Schweiz suchen viele den vermeintlich «sicheren Job». Allerdings wachsen in diesem Land institutionalisierte Organisationen, Sozialdienste, Staatstrukturen weiter und in hohem Tempo an. Entsprechend werden und sind «Heerscharen» davon abhängig, was eigenständige Unternehmen wiederum einschränkt, wenn nicht gar tabuisiert. Es resultieren vereinzelt auch positive Effekte aus diesem Trend aber nicht für Innovation, Fortschritt und Nachhaltigkeit.

Kann die Digitalisierung funktional kontrolliert werden?

In diesem Bereich bestehen viele Themenfelder, die innerhalb funktionierender Demokratien wünschenswert wären. Entscheidend ist die jeweilige Kontrolle der Auditoren. Ein gegenseitiges System unabhängiger und staatlicher Kontrolle wäre theoretisch sinnvoll, jedoch kostenmässig nicht flächendeckend praktikabel. Ökonomisches Handeln, Marktkraft, bewusster unternehmerischer Wettbewerb würden bei durchdachten Rahmenbedingungen, Standardisierungen und digitaler Intelligenz relativ kurzfristig zu wesentlichem Erfolg führen. Der Gesetzgeber ist gefordert. An arbeitswilligen und sich einsetzenden Gruppen mangelt es gerade in diesem Bereich nicht. Treffen wir Grundsatzentscheide, die sinnvolle Beschleunigungen zulassen, um uns dort entschleunigen zu können, wo beispielsweise die persönliche Gesundheit und das Wissen gefördert werden.


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